Die Entwicklung Holsterhausens

Lage und erste Besiedlung

Holsterhausen liegt auf einem Bergrücken im Südwesten der Stadt Essen.

Im Süden wird es begrenzt durch das Mühlenbachtal, im Westen durch das Frettholz.
Nach Norden fällt es in die Niederungen des Münsterlandes und nach Nordosten zur Stadtmitte ab.

Schon der Name des Stadtteils macht deutlich, dass das Gebiet früher bewaldet war. „Holtzeterhuson“ hieß die Bauernschaft früher. Hier hatten also diejenigen ihre „Häuser“, die im „Holz (Wald) saßen“.

Im frühen 13. Jahrhundert wurde hier durch Rodung Neuland gewonnen. ( Die Papestraße hieß früher Rolandstraße, das bedeutete Rodelandstraße). Allerdings blieb noch viel Wald erhalten, vor allem das Frohnhauser Holz im Westen und die „Buschkante“ im Süden der heutigen Kaulbach- und Holsterhauser Straße.

Die Besiedelung Holsterhausens ging vom Oberhof Ehrenzell aus. Dieser Oberhof wird zwar erst 966 urkundlich erwähnt, doch gab es hier vorher schon die Burg Ericseli. Der Hof lag am Hellweg (an der heutigen Frohnhauser Straße gegenüber der Kruppschen Kolonie Westend). Mit anderen Oberhöfen hatte er für die wirtschaftliche Sicherheit des Essener Kanonissenstiftes zu sorgen. Ihm waren 55 Höfe abgabepflichtig. Holsterhausen bildete mit Altendorf und Frohnhausen das „Dreibauerschaftsquartier“.

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Darstellung aus Amtlichem Stadtplan Lizenz 33/2009 mit Genehmigung vom Amt für Geoinformation Vermessung und Kataster der Stadt Essen vom 10.09.2009.

Von 1808 bis 1873 unterstand es dem Munizipalitätsbezirk Borbeck des Großherzogtums Berg. Am 1. Januar1874 wurde es aber von Borbeck abgetrennt und bildete die selbständige Bürgermeisterei Altendorf, die dann am 1. August 1901 mit Essen vereinigt wurde.

 

Die folgenden Jarhunderte

Die Besiedlung machte nach der ersten Inbesitznahme kaum Forschritte. Die Ackerböden – manchmal gut, meist aber Lehmböden, die mit Mergel anstelle von Kalk angereichert
wurden – konnten nicht sehr viele Menschen ernähren. Der Wald durfte nicht weiter gerodet werden. Die Bauern brauchten ja auch Bau- und Brennholz, und zum Herbst trieb man das Vieh zur Buchen- und Eichenmast in den Wald. So gab es lange Zeit nur wenig Bauern, die einen Hof besaßen, und die Landmatrikel von 1668 nennt für die Bauernschaft Holsterhausen nur 26 Ureinwohnerfamilien, kaum mehr, als es nach der ersten Besiedlung gegeben hatte.

 

Die Zentren Holsterhausens

Das früheste Zentrum Holsterhausens lag dort, wo sich heute Münchener und Martin-Luther-Straße schneiden. Hier standen vier Höfe dicht beieinander, während die übrigen Höfe in lockerer Streuung in der Flur lagen. Daneben gab es einige kleine Kötter, die aber von den Erträgen ihres Landes nicht leben konnten und ihren Boden erst bearbeiteten, nachdem sie ihren Dienst an einem anderen Hof oder bei einem Gewerk getan hatten. Angebaut wurde im wesentlichen Roggen, der dann in einer der Mühlen gemahlen wurde. Die bekannteste Windmühle, von der aus bei klarem Wetter der Blick bis ins Münsterland reichte, stand an der Einmündung der Hohen Warte in die Kaulbachstraße. (Sie gab der Windmühlenstraße ihren Namen.) Wassermühlen gab es im Mühlenbachtal.

Später lag das Zentrum weiter im Süden, und zwar dort, wo Gemarken-, Rembrandt-, Lenbach- und Menzelstraße aufeinandertreffen. Die Wirtschaften von Juwitt Kalthoff („Stammhaus“, heute Sparkasse) und Heinrich von der Stein, auch „Hennerk von der Stein“ oder „den Grooten“ genannt (Edeka, Ecke Gemarken- und Rembrandtstraße), waren Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens.

Der Süden des Dreibauerschaftenquartiers wurde immer dichter besiedelt. Durch den Bau der Kirche St. Mariä Empfängnis im Jahre 1896 verlagerte sich das Zentrum von Holsterhausen mehr nach Osten, und die Gemarkenstraße wurde die wirtschaftliche „Achse“ des Stadtteils.

Darstellung aus Amtlichem Stadtplan Lizenz 33/2009 mit Genehmigung vom Amt für Geoinformation Vermessung und Kataster der Stadt Essen vom 10.09.2009.